Detektei Privat

Ulrike Alters Krimi “Doppelabsturz” beginnt rasant: Schon auf den ersten Seiten sterben mehrere Menschen. Die Todesumstände sind unterschiedlich, doch die Opfer haben eines gemein: Sie arbeiten bei dem Frankfurter Marktforschungsunternehmen OM-Research. Doch wer ist der Mörder? Der stellvertretende Geschäftsführer, dessen frisierte Projektabrechnungen aufzufliegen drohen? Oder der ehrgeizige Forschungsleiter Gero, der für seine Karriere über Leichen gehen würde? Oder Carlo, chronisch pleite und ständig hinter irgendeiner Kollegin her, der eine Abfuhr nicht ertragen konnte?

Ulrike Alter stellt ihre Figuren fast allesamt als ziemlich unsympathische, skrupellose Menschen dar, die in einem erbarmungslos auf Erfolg und Rendite ausgerichteten Arbeitsumfeld ihre eigenen Ziele verfolgen. In der Konsequenz traut man die Morde eigentlich fast jedem zu, der in dem Buch auftaucht – von Carlos Großmutter vielleicht einmal abgesehen. Diese Konstellation hält bis zur Auflösung am Ende des Krimis eine gewisse Spannung aufrecht – und tröstet so ein wenig darüber hinweg, dass “Doppelabsturz” sonst wenig überraschende Wendungen oder stilistische Finessen aufweist.