Unterhaltsrecht – Familienrecht

23.09.2014
Unterhaltspflichtige setzen sich ins Ausland ab

Die Umsetzung des Haagener Unterhaltsabkommen aus dem Jahr 2007 soll der Deutschen Justiz die Arbeit erleichtern. Säumige deutsche Väter müssen in Zukunft damit rechnen das ihr Auto mit der Parkkralle stillgelegt wird oder riskieren einen Passentzug!? Das bisher wenig beachtete Haagener Abkommen soll in Zukunft die grenzüberschreitenden Unterhaltsforderungen von Kindern oder früheren Partnern erleichtern. Bisher ist das Verfahren eine äußerst mühselige Angelegenheit. In Deutschland ist das Bundesamt für Justiz in Bonn zuständig. Wenn zum Beispiel einem Kind in Deutschland Unterhalt des französisch ländischen Vaters zusteht, muss die zentrale Behörde des Nachbarlands nach dem Antrag der deutschen Mutter beim Amtsgericht prüfen, ob der unterhaltspflichtige Vater über ein Einkommen oder Vermögenswerte verfügt. Nach Ansicht des Präsidenten des Bundesamtes für Justiz, Heinz-Josef Friehe schöpfen viele deutsche Behörden nicht ihre Möglichkeiten aus, den Unterhalt aus dem Ausland hereinzuholen.

Beim Bundesamt für Justiz liegen wissentlich ca. 10.000 Fälle von grenzüberschreitenden Unterhaltsansprüchen vor, die Dunkelziffer lässt eine wesentlich Höhere Anzahl von Betroffenen vermuten, jedoch geben die Unterhaltsberechtigten beziehungsweise die Kommunen viel zu schnell auf. So liegen Ansprüche von Deutschen gegen Ex-Partner vor die im Ausland leben, die meisten wohnen in den USA, der Schweiz und den Niederlanden.
In den Vereinigten Staaten müssen säumige Väter mit Führerschein – oder Passentzug rechnen. Jugendämter hierzulande dagegen versuchten, Unterhaltsschuldner dazu zu bringen, freiwillig zu zahlen. Das Strafrecht kommt selten zum Einsatz. Wenn der Unterhaltspflichtige im Ausland lebt, werden Zahlungsforderungen durch die verschiedenen Rechtsordnungen der Länder häufig erschwert. Die Zusammenarbeit von Behörden und Justiz in den USA, auch mit Unterstützung von Privat Detektiven, gelten international als vorbildhaft. 

Quelle: GNS Press