Wettlauf gegen die Zeit

Banken: Eliteeinheit auf der Jagd nach brutalen Erpressern

Mit “Operation Blackmail” hat Jenk Saborowski ein fulminantes Debüt hingelegt. Darin wird eine der größten deutschen Banken erpresst. Um ihre Forderung – 500 Millionen Euro – Nachdruck zu verleihen, erschießen die Erpresser drei führende Mitrbeiter des Kreditinstituts: In Paris, Bologna und Kifissia, einem Vorort Athens. Weitere Morde drohen. Jeder der über 75 000 Mitarbeiter gerät in Lebensgefahr – ohne es zu ahnen. Mit Hilfe von BKA und Bundeskanzleramt wird die geheime, grenzüberschreitend agierende – fiktive – Eliteeinheit ECSB eingeschaltet. Agentin Solveigh Lang und ihr Team nehmen den gnadenlosen Kampf gegen ein Computergenie, einen ehemaligen KGB-Agenten und die Zeit auf.

Saborowski liefert einen mitreißenden “page-turner” ab. Vor dem furiosen Ende hetzt er Lang durch halb Europa und liefert ausgefallene Wendungen und Ideen – etwa zu den Kommunikationswegen der Erpresser.
Ärgerlich sind einige Fehler. Michéle Aillot-Marie etwa, im Buch französischer Innenminister, ist nun mal eine Frau. Und zu einem ganz großen Thriller gehört ein etwas größerer (wirtschafts-) politischer Hintergrund. Was bei der fiktiven ECSB ja nahe gelegen hätte. Die Figur der Solveigh Lang, mit allen Brüchen und Erfolgen, bietet Potenzial. Unter dem Strich ein gelungenes Erstlingswerk.

Titel: Operation Blackmail  /  Autor: Jenk Saborowski  /  Piper Verlag  /  Erschienen: 2011  /  384 Seiten  /  9,95 €