Computer an der Macht

Börse: Aktienmärkte geraten außer Kontrolle

Robert Harris gilt als Spezialist für spannende historische Thriller. Sein neues Werk kommt allerdings brandaktuell daher: “Angst” – das Buch zur Finanzkrise. Es spielt an einem einzigen Tag: dem 6. Mai 2010. Dieser Tag ging realiter in die Börsengeschichte ein, weil Investoren und Broker zeitweise nicht mehr wussten, warum renommierte Unternehmen innerhalb von Minuten fast 40 Prozent an Wert verloren. In der gleichen Zeitspanne wurden 19,4 Milliarden Aktien gehandelt – das war so viel wie zwischen 1960 und 1970 insgesamt. Der US-Leitindex Dow Jones schmierte innerhalb einer Stunde um 1000 Punkte ab, legte dann aber in kürzester Zeit wieder um 600 Punkte zu.

Und niemand wusste, warum das alles geschah. “Flash Crash” nannten die Börsianer diese Erscheinung später. Um sie lässt Harris seinen Roman kreisen.
Seine These: Computer tragen die Schuld an diesem Phänomen. Denn Rechner entscheiden immer autonomer darüber, ob und wann Aktien ver- oder gekauft werden.
Im Roman entwickelt ein hochintelligenter Physiker für seinen Hedgefonds ein Programm, das auf Grundlage von Angstparametern über Kauf und Verkauf entscheidet – bis die Dinge aus dem Ruder laufen und eine Kettenreaktion in Gang setzen, die Milliarden an Dollar vernichtet.

Titel: Angst  /  Autor: Robert Harris  /  Heyne Verlag  /  Erschienen: 2011  /  384 Seiten  /  19,99 €

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